Wenn du dir diese Frage stellst, solltest du nicht nur nach optischen Vorlieben entscheiden. Viel wichtiger ist, dass der Hund zu deinem Lebensstil, deiner Wohnsituation und deinen Bedürfnissen passt. In diesem Blogartikel helfen wir dir dabei, die passende Hundegruppe für dich zuentdecken. Dabei konzentrieren wir uns bewusst auf die verschiedenen Rassegruppen – eine vollständige Auflistung aller Mischlingshunde würde den Rahmen sprengen. Aber es gibt viele einzigartige Mischlingshunde, die dein Herz erobern können. Wenn du die Rassen deines Mischlings kennst, kann dir dieser Blogartikel sicher auch wertvolle Hinweise geben.
Inhaltsverzeichnis
- Warum ist die Wahl des passenden Hundes so wichtig?
- Die 10 Hauptgruppen der Hunderassen
- Gruppe 1 - Hüte- und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
- Gruppe 2 - Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde
- Gruppe 3 - Terrier
- Gruppe 4 - Dachshunde
- Gruppe 5 - Spitze und Hunde vom Urtyp
- Gruppe 6 - Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen
- Gruppe 7 - Vorstehhunde
- Gruppe 8 - Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde
- Gruppe 9 - Gesellschafts- und Begleithunde
- Gruppe 10 - Windhunde
- Fazit
- Weitere Informationen über die Rassen und ihre ZüchterInnen
Warum ist die Wahl des passenden Hundes so wichtig?
Auch unter uns Menschen gibt es verschiedene Typen: Der analytische Buchhalter unterscheidet sich beispielsweise stark von einem kreativen Designer. Würden sie ihre Berufe tauschen, wären sie vermutlich unglücklich und wenig erfolgreich.
Bei Hunden ist es ähnlich: Jede Rasse wurde für bestimmte Aufgaben gezüchtet. Nur wenn ein Hund seiner natürlichen Veranlagung entsprechend gefördert wird, kann er sein Potenzial entfalten und ein glückliches Leben führen.
Ein Hund soll dir Freude bereiten, dich zum Lachen bringen und dein Herz erobern – aber das kann er nur, wenn er in dein Leben passt.
Die 10 Hauptgruppen der Hunderassen
Es gibt 359 von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannte Hunderassen. Um dir die Entscheidung zu erleichtern, stellen wir dir die 10 Hauptgruppen und ihre typischen «Berufe» vor.
Gruppe 1 - Hüte- und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
Hüte- oder Schäferhunde wurden gezüchtet, um Schafe zu bewachen, zusammenzuhalten und zu schützen. Sie sind wachsam, selbstständig und territorial. Treibhunde hingegen treiben die Herde aktiv voran und arbeiten eng mit dem Hirten zusammen. Sie sind sehr lauffreudig, intelligent und brauchen viel Beschäftigung.
Was bedeutet das für dich als HalterIn?
Hüte- und Treibhunde haben einen ausgeprägten Bewegungs- und Beschäftigungsdrang. Werden sie körperlich und geistig nicht ausreichend gefordert, suchen sie ihre eigenen «Aufgaben» - was sich in unerwünschtem Verhalten wie übermässigem Bellen oder Hütetrieb gegenüber Menschen oder anderen Tieren äussern kann.
Gruppe 2 - Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde
Diese Hunde werden traditionell für Schutz- und Wachaufgaben eingesetzt.
- Pinscher sind energiegeladene, intelligente Hunde, die ihre BesitzerInnen treu begleiten, viel Bewegung brauchen und als Wachhunde bellen und verteidigen. Kinder im Haushalt sollten schon etwas älter sein, da sie auch «rüpelhaft» sein können.
- Schnauzer sind selbstbewusst und durchsetzungsstark, brauchen eine konsequente Erziehung und zeigen Loyalität und Mut im Schutz der Familie.
- Molosser sind ruhige, aber beeindruckende Beschützer mit kräftigem Körperbau, die vor allem im Herdenschutz eingesetzt werden.
- Schweizer Sennenhunde gibt es in verschiedenen Grössen – die grossen bewachen Haus und Hof, die kleinen treiben das Vieh und verteidigen ihr Revier.
Was bedeutet das für dich als HalterIn?
Diese Hunde brauchen eine konsequente Erziehung, da sie oft versuchen, eigene Entscheidungen zu treffen. Sie sind loyal und beschützen ihr Zuhause, brauchen aber eine gute Sozialisierung, um nicht misstrauisch oder überfürsorglich zu reagieren. Ausserdem brauchen sie genügend Auslauf und Beschäftigung.
Gruppe 3 - Terrier
Die Terrier sind ursprünglich Jagdhunde, die dazu gezüchtet wurden, um Füchse und Dachse aus ihren Bauten zu treiben. Die grösseren unter ihnen spürten das Wild auf und verteidigten auch den Hof. Es gibt Terrier, die seit Generationen für die Jagd gezüchtet werden, und dort gehören diese Hunde auch hin. Es gibt aber auch Rassen, die mehr als Familienhunde gezüchtet wurden. Viele Terrier sind sehr temperamentvoll, selbstbewusst und voller Energie. Sie sind selbstständig und neigen zur Selbstüberschätzung. Ihre Erziehung erfordert Geduld, klare Regeln und Konsequenz – Terrier akzeptieren meist nur klare Schwarz-Weiss-Entscheidungen und testen gerne Grenzen aus.
Was bedeutet das für dich als HalterIn?
Ein Terrier ist kein Hund für Menschen, die einen ruhigen Begleiter suchen. Diese energiegeladenen Hunde bringen Temperament, einen ausgeprägten Jagdtrieb und ein enormes Selbstbewusstsein mit. Als HalterIn muss man konsequent sein – Terrier brauchen klare Regeln und eine strukturierte Erziehung, sonst übernehmen sie schnell selbst das Kommando.
Durch ihr aktives und verspieltes Wesen brauchen sie viel Bewegung und geistige Herausforderung. Apportierspiele, Suchaufgaben oder Hundesportarten wie Agility helfen, ihre Energie in die richtigen Bahnen zu lenken. Viele Terrier buddeln gerne – ein gesicherter Garten oder spezielle Buddelzonen können helfen, Schäden zu vermeiden. Terrier neigen auch dazu, schnell zu bellen, daher ist ein frühes Training wichtig, um übermässiges Bellen zu kontrollieren.
Mit der richtigen Auslastung, liebevoller Konsequenz und Geduld wird der Terrier jedoch zu einem treuen, mutigen und fröhlichen Begleiter, der seinen Menschen bedingungslos liebt und für jedes Abenteuer zu haben ist.
Gruppe 4 - Dachshunde
Die heute immer noch sehr beliebten Dackel haben eine lange Geschichte. Ursprünglich wurden sie zur Biberjagd gezüchtet. Durch Bellen zeigten sie an, wo sich Biber aufhielten, drangen dann in die Burgen ein und trieben die Biber heraus. Später wurden sie auch zur Fuchs- und Kaninchenjagd eingesetzt, wo ihnen ihr langer Körperbau mit den kurzen Beinen sehr entgegenkam. Noch heute sind diese kleinen, niedlichen Hunde sehr selbstbewusst, eigensinnig und leidenschaftliche Jäger.
Was bedeutet das für mich als HalterIn?
Als HalterIn sollte man sich im Klaren sein, dass der Dackel sehr selbstbewusst und eigensinnig sein kann. Er braucht eine klare und konsequente Erziehung, sonst setzt er schnell seinen eigenen Kopf durch. Trotz ihrer Grösse haben Dackel einen ausgeprägten Jagdtrieb – ein zuverlässiger Rückruf muss unbedingt trainiert werden, sonst kann ein Dackel schnell verschwinden, wenn er eine Fährte wittert. Sie lieben lange Spaziergänge, brauchen aber auch Pausen, da ihr langer Rücken empfindlich ist. Auf Treppensteigen und übermässiges Springen sollten möglichst verzichtet werden, um Rückenprobleme zu vermeiden. Wie die Terrier buddeln auch Dackel gerne und ein gesicherter Garten oder spezielle Buddelzonen können helfen, Schäden zu vermeiden.
Gruppe 5 - Spitze und Hunde vom Urtyp
Diese Gruppe ist in sieben Sektionen unterteilt, da die Hunde vielfältige Eigenschaften haben:
- Sektion 1: Nordische Schlittenhunde, wie der Siberian Husky.
- Sektion 2: Nordische Jagdhunde, z.B. der Norwegische Elchhund oder der Finnen-Spitz.
- Sektion 3: Nordische Wach- und Hütehunde wie der Islandhund und der Norwegische Buhund.
- Sektion 4: Europäische Spitze.
- Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen, wie der Deutsche Spitz und der Shiba Inu.
- Sektion 6: Urtypische Hunde.
- Sektion 7: Urtypische Hunde mit jagdlicher Verwendung, wie der Kanarische Podenco oder der Ibiza-Podenco ist sicherlich vielen bekannt.
Was bedeutet das für mich als HalterIn?
Da viele Hunde dieser Gruppe sehr ursprüngliche Eigenschaften haben, sind sie oft unabhängiger und schwieriger zu erziehen als klassische Begleithunde. Wer einen Hund dieser Gruppe hält, sollte sich auf Eigenständigkeit und eine starke Persönlichkeit einstellen. Schlittenhunde brauchen extrem viel Bewegung und ziehen gerne, während Spitze wie der Shiba Inu eher distanziert sein können und keine klassischen „Kuscheltiere“ sind. Viele nordische Jagdhunde und Podencos haben einen starken Jagdtrieb, was den Freilauf schwierig macht. Die meisten dieser Hunde sind sehr intelligent, aber nicht unterwürfig – sie entscheiden oft selbst, ob sie einem Befehl folgen oder nicht. Geduld, eine gute Sozialisierung und eine kreative Beschäftigung sind essenziell, um einen ausgeglichenen und glücklichen Hund aus dieser Gruppe zu haben.
Gruppe 6 - Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen
Die Laufhunde verfolgen Wild über weite Strecken. Sie haben einen sehr guten Geruchsinn und können einer Fährte folgen. Sie werden oft zur Jagd in einer Gruppe von Hunden eingesetzt. Sie sind tolle Gefährten für Menschen, insbesondere für aktive Familien. In der Regel weisen sie eine gute Verträglichkeit mit Artgenossen auf, da sie sich gewöhnt sind im Rudel zu jagen. Sie sind verspielt, widerstandsfähig, tolerant und jagdfreudig.
Die Schweisshunde sind Vollblutjagdhunde. Ihre Beharrlichkeit bei der Verfolgung von Fährten ist bekannt. Sie lernen schnell und sind ein treuer Begleiter. Diese Hunde sind keine Familien- oder Begleithunde, denn sie werden extra für die Jagd gezüchtet. Es sind sehr aktive Hunde die nicht für Hundeanfänger geeignet sind.
Was bedeutet das für mich als HalterIn?
Wer sich für einen Hund aus dieser Gruppe entscheidet, sollte bedenken, dass sie sehr lauffreudig sind und viel Bewegung brauchen. Tägliche lange Spaziergänge, idealerweise mit Schnüffel- und Fährtenarbeit, sind wichtig, um ihren natürlichen Jagd- und Suchtrieb zu befriedigen. Viele Laufhunde sind sehr sozial und freundlich, aber auch selbstständig, weshalb das Training von Rückruf und Gehorsam besonders wichtig ist.
Ihr ausgeprägter Spürsinn bedeutet, dass sie sich schnell von interessanten Gerüchen ablenken lassen – sie folgen lieber einer Fährte als auf Kommandos zu hören. Ein gut eingezäunter Garten oder eine Schleppleine können helfen, den Freilauf sicher zu gestalten. Als HalterIn braucht man Geduld und eine konsequente, aber liebevolle Erziehung. Mit der richtigen Beschäftigung ist ein Laufhund ein treuer und ausgeglichener Begleiter, der seine Nase mit Begeisterung in den Alltag einbringt.
Gruppe 7 - Vorstehhunde
Vorstehhunde sind mittelgrosse bis grosse Hunde, die speziell für die Arbeit auf dem Feld gezüchtet wurden. Sie sind wahre Allrounder und zeichnen sich durch ihre vielseitigen Fähigkeiten aus. Sie sind unverzichtbare Begleiter bei der Jagd, indem sie das Wild (im Wald, auf der Wiese und auch im Wasser) aufspüren. Sobald sie das Wild gefunden haben, verharren sie in der typischen «Vorstehposition». Sie können aber auch in einer aktiven Familie ihren Platz finden, indem sie im Hundesport eingesetzt und körperlich gefordert werden.
Was bedeutet das für mich als HalterIn?
Wer sich für einen Vorstehhund entscheidet, sollte ihn körperlich und geistig auslasten. Sie brauchen viel Bewegung, idealerweise in Form von Hundesport, Apportier- oder Nasenarbeit. Ohne ausreichende Beschäftigung neigen sie zu Frustration und unerwünschtem Verhalten.
Gruppe 8 - Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde
Die Apportier-, Stöber- und Wasserhunde sind freundliche und umgängliche Zeitgenossen, die in der Regel eine enge Bindung zum Menschen aufbauen und als anhängliche, treue und kinderliebe Familienhunde gelten. Sie haben einen ausgeprägten Beutetrieb und ein weiches Maul, da sie die Beute mit ihren Zähnen nicht beschädigen dürfen. Ursprünglich wurden sie zum Aufspüren und Apportieren von erlegtem oder angeschossenen Wild eingesetzt. Einige der Rassen wurden speziell für die Arbeit im Wasser gezüchtet – sie sind auch heute noch begeisterte Schwimmer und lieben selbst kleinste Pfützen.
Was bedeutet das für mich als HalterIn?
Diese Hunde lieben Wasser, Bewegung und spielerisches Lernen. Wenn du dich für einen Hund aus dieser Gruppe entscheidest, solltest du bereit sein, regelmässig mit ihm zu trainieren und ihn geistig sowie körperlich auszulasten. Ideal sind Apportierspiele, Dummy-Training oder Suchspiele.
Gruppe 9 - Gesellschafts- und Begleithunde
Diese Hundegruppe wurde nicht, wie z.B. die Schweisshunde, für eine bestimmte Funktion gezüchtet, sondern hat seit jeher die Aufgabe ihrem Menschen ein treuer Freund zu sein. Wenn du einen Hund suchst, der dich im Alltag begleitet und den du überallhin mitnehmen kannst, wirst du in dieser Gruppe sicher fündig. Viele Hunde in dieser Gruppe sind eher kleine Hunde, die mehr auf ihr Aussehen gezüchtet wurden. Aber auch in dieser Gruppe gibt es nicht nur «Modeerscheinungen», sondern auch sehr alte Hunderassen wie z.B. den Shih Tzu. Hier noch ein paar Rassen, die du sicher kennst: Pudel, Spaniel, Pekinese, Malteser, Mops, Boston Terrier.
Was bedeutet das für mich als HalterIn?
Wenn du dir einen Hund wünschst, der dich im Alltag begleitet und weniger Jagd- und Schutztrieb hat, bist du hier richtig. Gesellschaftshunde brauchen allerdings viel Aufmerksamkeit und sind am liebsten mit ihrer Familie zusammen. Sie sind ideal für Menschen, die viel Zeit für ihren Vierbeiner haben.
Gruppe 10 - Windhunde
Windhunde wurden ursprünglich für die Jagd gezüchtet. Sie sind robuste, ausgeglichene und nervenstarke Hunde, die einen enormen Bewegungsdrang haben. Dieser muss im Hundesport oder mit sehr aktiven Menschen befriedigt werden. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h kann zum Beispiel der Greyhound durchs Gelände rennen. Wenn sie ausgepowert sind, lieben sie das Sofa und die Nähe des Menschen. Sie sind auch sehr reinliche Hunde, die sich fast wie eine Katze putzen. Es gibt sie von sehr gross bis ganz klein. Im Winter oder bei Regen und Wind brauchen sie einen Mantel, denn sie haben keine Unterwolle und wirklich kein Gamm zu viel auf den Rippen.
Was bedeutet das für mich als HalterIn?
Windhunde brauchen regelmässig die Gelegenheit zum Sprinten, sei es in einem gesicherten Freilauf oder auf einer Rennbahn. Sie sind sehr sensible Hunde und schätzen weiche Liegeplätze und eine ruhige Umgebung.
Fazit
Um dir die Entscheidung zu erleichtern, kannst du auch die folgende Checkliste nutzen, um die verschiedenen Gruppen und Rassen besser kennenzulernen und eine fundierte Vorauswahl zu treffen.
Weitere Informationen über die Rassen und ihre ZüchterInnen
Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) ist der Weltverband für Hundezucht. Sie erkennt aktuell 359 verschiedene Hunderassen an. Jede dieser Rassen gehört einem bestimmten Ursprungsland, das für den offiziellen Rassestandard verantwortlich ist.
Die Rassestandards legen fest, wie eine Hunderasse idealerweise aussehen und sich verhalten sollte. Diese werden von der FCI übersetzt, aktualisiert und veröffentlicht. Bei Hundeschauen in FCI-Mitgliedsländern dienen diese Standards als Bewertungsgrundlage für die Richter und als Orientierung für die ZüchterInnen.
Die FCI und ihre Partner organisieren zudem internationale Wettbewerbe und Prüfungen in verschiedenen Bereichen.
Zusätzlich können ZüchterInnen über ihre nationalen Verbände ihren Zwingernamen international schützen lassen.